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  • AutorenbildMartin Orthuber

Kirschlorbeer unerwünscht

Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) ist in der Schweiz ab 1. September 2024 verboten. Der bedauerlicherweise auch in Deutschland als Heckenpflanze beliebte, aber für Vögel, Bienen und andere Insekten wertlose Kirschlorbeer darf in der Schweiz künftig nicht mehr gepflanzt, vermehrt, vermarktet und verkauft werden.


Ursprünglich wollte der Schweizer Bund noch weiter gehen und unter Androhung von Bußgeld auch bestehende Pflanzungen entfernen lassen. Letztlich entschied man sich für eine sanftere Variante, beschloss ein Verbot von Neupflanzungen und beließ es bei einem Appell an die Bevölkerung, die Bestände aus dem eigenen Grundstück zu entfernen.


Kirschlorbeer ist in allen Teilen giftig, vor allem die Samen im Inneren der rotschwarzen Früchte sind lebensgefährlich. Die Blütenstände sind für Insekten nutzlos. Vögel finden bestenfalls einen Unterschlupf zum Brüten in den invasiven Gehölzen, mögen aber die Früchte nicht.


Dennoch können sie die Samen verbreiten und dafür sorgen, dass sich der Kirschlorbeer auch in freier Natur ausbreitet und die heimische Flora verdrängt, die Nahrungsquelle für viele Tierarten ist. Das gleiche passiert bei unsachgemäßer Entsorgung des Schnittgutes, weil Kirschlorbeer nur sehr langsam verrottet.


Verboten wird in der Schweiz auch der Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii). Wegen der tiefen Blütenkelche hat auch er nur wenig Wert für die meisten Insekten. Durch Versamung vermehrt er sich rasant und gilt damit ebenfalls als Bedrohung für die heimische Flora.


Deutschland ist im Schutz der Natur nicht so konsequent wie die Schweiz. Allen namhaften Naturschutzorganisationen ist der Kirschlorbeer jedoch seit langem ein Dorn im Auge.


FlowerpowerED rät dazu, Gehölze zu pflanzen, die Nektar, Pollen und Früchte für Insekten, Vögel und kleine Säugetiere bereitstellen, um die Artenvielfalt zu fördern. Gerade in Siedlungsgebieten und mit zunehmender Flächenversiegelung wird der Garten als Lebensraum nicht nur für Menschen, sondern auch für die Tierwelt immer wichtiger.











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